Vielfalt und Vielseitigkeit
Seit September 2021 ist Robbert van Steijn Chefdirigent und Generalmusikdirektor des Leipziger Symphonieorchesters.
Zwischen 2012 und 2016 war er als Erster Kapellmeister der Staatskapelle Halle und Kapellmeister der Oper Halle tätig . In dieser Funktion dirigierte er vielen Vorstellungen und Konzerte, und gestaltete er außerdem eine Konzertreihe für zeitgenössische Musik [Farben der Moderne] und mehrere musikalischen Bildungsprojekte.
Robbert studierte Orchesterleitung in England bei George Hurst, hospitierte bei Günter Wand in Bamberg, Hamburg und Amsterdam und beendete sein Studium 1997 am Sweelinck Conservatorium Amsterdam, unter der Leitung von Roland Kieft und Kenneth Montgomery. 1997 bis 2000 war Robbert van Steijn Dirigent der legendären Hoofdstad Operette Amsterdam, das einzige professionelle Operettentheater in den Niederlanden. Im Musicalbereich hatte Robbert van Steijn bei verschiedenen nationalen Tourproduktionen der Joop van den Ende Theaterproducties [Stage Entertainment Gruppe] die musikalische Leitung. Sein Repertoire im Oper-, Operetten- und Musicalbereich umfasst mehr als 60 Werke. Die konzertante Aufführungen von Verdis Nabucco und Macbeth im Concertgebouw in Amsterdam brachten ihm großen Erfolg. Robbert van Steijn dirigierte unter anderem das Helios Ensemble, Ensemble Florelegium Musicum, Atlas Ensemble, Nieuw Ensemble, RBO Sinfonia, Nederlands Symfonie Orkest, Noord Nederlands Orkest, Limburgs Symfonie Orkest, die Staatskapelle Halle, das Leipziger Symfonieorchester und die Staatsphilharmonie Nürnberg. Für Opera Trionfo dirigierte er die Produktion El gato con botas und Vorstellungen von Honeggers Les Aventures du Roi Pausole. Für die Nederlandse Reisopera leitete er die Wiederaufnahme der erfolgreichen Produktion La Traviata. Als Kapellmeister der Oper Haller übernahm er u.a. die musikalische Leitung der Neuproduktionen Hänsel und Gretel, Pique Dame, Phaedra, Così fan tutte, West Side Story, La forza del destino und dirigierte mehrere Konzertprogramme der Staatskapelle.
Seit 2010 wird Robbert regelmäßig als musikalischer Assistent von der Nationale Opera Amsterdam gefragt. Von 2000 bis 2012 war er als ständiger Dirigent der Nederlandse Reisopera für die musikalische Assistenz, und später auch für die Chorleitung verantwortlich. Seine Erfahrungen führten ihn 2011 nach Bayreuth, wo er bei den Bayreuther Festspielen die Studienleitung der Tannhäuser-Produktion auf sich nahm. 2017-18 assistierte er Marc Albrecht bei Tristan und Isolde, eine Neuproduktion der Nationale Opera Amsterdam. 2020 war er an der Uraufführung der von Willem Jeths komponierten Oper Ritratto beteiligt. Das Werk und die Produktion wurden international in der Presse gelobt. Für die Zürcher Kammeroper 2021 teilte er mit Andres Joho die musikalische Leitung der Produktion Pomme d'Api & Pépito, zwei Einakter von Offenbach.
Robbert van Steijn studierte Klavier bei Håkon Austbø am Utrechter Conservatorium, wo er 1990 seinen Master in Music Performance [Konzertdiplom] machte. Er erweiterte sein Studium und nahm an Meisterkursen mit Rosalyn Tureck, Peter Feuchtwanger, William Cuthbertson und Claude Helffer teil. Als Pianist trat er, abgesehen von den Niederlanden, in Deutschland, Österreich, Belgien, Norwegen und in der Schweiz auf. 1994 ging er als Solorepetitor ans Anhaltische Theater nach Dessau. Korrepetition, Coaching und Studienleitung gehören zudem zu seinem musikalischen Alltag. Chorleitung, Leiter für Chorsing- und Chorleitungskurse als auch Choreinstudierungen gehören zu den Tätigkeiten, welche bereits 1989 begonnen haben. Als Coach und Begleiter arbeitet Robbert mit vielen Chören und namhaften Musikern zusammen. Außerdem wird er regelmäßig für Kammermusikkonzerte und Liedbegleitung gefragt.
Als Komponist und Arrangeur wurde Robbert von den Komponisten Tristan Keuris, Theo Verbey und Eduard de Boer in seiner Arbeit begleitet. Er arrangierte Werke für die Nederlandse Reisopera, die Staatskapelle Halle, die Operettenbühne Hombrechtikon, das Leipziger Symphonieorchester und eigenen Produktionen. Für den Bärenreiter Verlag editierte er die 2018 erschienen Urtextausgabe des Klavierkonzerts g-Moll von Dvořák.